Peter
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DSR nach dem 2. Weltkrieg - 27/11/2007 11:56
Der Zweite Weltkrieg hatte jegliche Schifffahrt und Hafeninfrastruktur in Mitteldeutschland zerstört. 1948 erlaubte die UdSSR in der sowjetisch besetzten Zone wieder geringe Schifffahrts-
Aktivitäten.
21 Seeleute, 15 Mitarbeiter an Land und ein fast 50 Jahre altes Schiff markieren die Geburtsstunde des einstigen DDR-
Schifffahrtsunterneh
mens Deutsche Seereederei. Mit dem Dampfer "Vorwärts" nahm die DSR 1952 von Rostock aus Kurs auf eine international anerkannte Erfolgsgeschichte.
1977 waren im Register der Staatsreederei 203 Schiffe notiert. In der Hochzeit unterhielt der Betrieb 28 Liniendienste. Zum Stolze der Staatsführung machten Frachter der DSR in mehr als hundert Ländern und noch viel mehr Häfen fest. Die DDR konnte sich mit der umfassendsten europäischen Reederei brüsten.
Meinungs- und Pressefreiheit und neues Konzept der Kombinatsleitung
Oktober 1989 hatte sich ein Großteil der DDR-Bevölkerung die Meinungs- und Pressefreiheit erstritten. Aufgrund dessen war es möglich geworden die Öffentlichkeit, unter anderem anhand von Leserbriefen die in den Regionalzeitungen abgedruckt wurden, über Diskriminierungen, Repressalien und Unrechtshandlungen der DDR-Seeleute zu berichten. Dabei handelte es sich um staatliche und innerbetriebliche Reglementierungen, Maßregelungen und Praktiken die der Öffentlichkeit, bis auf den Reedereiangehörigen sowie deren Verwandten- und Bekanntenkreisen, nicht bekannt waren.
Dies bezüglich wurden Forderungen auf Veränderungen und Rehabilitation der Betroffenen gestellt. Die Kombinatsleitung stellte daraufhin am 12. November 1989 ein neu ausgearbeitetes Konzept vor. Dieses Konzept beinhaltete unter anderem die Zielfunktion des betriebswirtschaftli
chen Gewinns, Weiterentwicklung der Containerlinienfahrt
, Tramp- und Spezialschifffahrt, unternehmensvorteilh
afte Vermittlung von DSR-Seeleuten an ausländische Reederein (Dienstleistungsexpo
rt), diskriminierende Verfahrensweisen verändern, Seemannsordnung überarbeiten, Reglementierungen unterbinden, Eigenverantwortung der Kombinatsbetriebe und Entbürokratisierung der Wirtschaft aber auch Erhöhung der Effektivität wissenschaftlicher Inhalte in der Wirtschaft. Zusätzlich wurden, Demokratisierung der „Kaderarbeit“, neue Landgangsordnung, Aufhebung der betrieblichen Weisung der Anrede „Genosse“, Entlassung der Polit-Offiziere, Prüfen von erforderlichen Rehabilitierung, angekündigt.
Doch dann....
im Juni 1990 wurde die Deutfracht/
Seerederei Rostock zu einer Kapitalgesellschaft umprofiliert. Die Eintragung als Deutsche Seerederei Rostock GmbH erfolgte am 18. Juni 1990.
Die Deutsche Seereederei Rostock (DSR), die Staatsreederei der ehemaligen DDR, wird im Jahre 1993 privatisiert und an die Hamburger Kaufleute Horst Rahe und Nikolaus W. Schües verkauft. 1993 übernahmen sie den DDR-Betrieb von der Treuhand für 327 Millionen Mark, 200 Millionen davon flossen als Zuschuss. Die Treuhand bestand auf dem Erhalt von 2225 Arbeitsplätzen, Investitionen in Höhe von einer halben Milliarde Euro sowie auf dem Erhalt des Standorts Rostock. Die Linienschifffahrt wurde mit der Senator-Linie, Tochter des später bankrotten Bremer Vulkan, zur Firma DSR-Senator fusioniert. Für die Senator-Linie wurde die koreanische Hanjin-Gruppe als 80 Prozent-Partner gefunden.
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