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Modernes Frachtschiff 30% - 10/01/2010 13:25
Rotierende Zylinder treiben das E-Ship 1 an.
Der erste deutsche Frachter mit Windantrieb entsteht derzeit in Emden. Es gibt jedoch keine normalen Segel, sondern vier Segelrotoren über dem Deck sorgen für die Fahrt des E-Ship 1 von Enercon. Jeder Segelrotoren ist 25 Meter hoch und 4 Meter breit. 30 bis 50 Prozent des benötigten Schiffsdiesels sollen dank des innovativen Antriebs eingespart werden. Anfang 2010 soll der Frachtensegler in See stechen und dann die Anlagen des größten deutschen Windkraftanlagenhers
tellers Enercon befördern. Unterdruck zieht das Schiff. Für das wohl modernste Frachtschiff der Welt macht sich Enercon eine Entwicklung aus den 1920er Jahren zunutze. Der Erfinder Anton Flettner baute damals den sogenannten Turbosegler, ein Schiff, das von zwei Rotoren angetrieben wurde. Das grundlegende Konzept ist reine Physik: Der Seitenwind strömt an den sich drehenden Zylindern so vorbei, dass auf der Vorderseite ein Unterdruck entsteht. Dieser zieht das ganze Schiff vorwärts. Ein klassisches Segeltuch, mit dem der Wind gleich effizient eingefangen werden könnte, wäre viel zu groß für ein Schiff.
Bei dem E-Ship 1 sorgen gleich vier dieser stählernen Zylinder für volle Fahrt. 25 Meter ragen sie am Heck und am Bug des Segelfrachtes auf und verleihen dem Schiff seine unverwechselbare Silhouette. Die moderne Version der Segelrotoren und weitere Kniffe haben die Ingenieure des Windkraftanlagen Herstellers Enercon selbst entwickelt. Ihre Erfahrungen bei der Strömungstechnik bei Rotorblättern der Windkraftanlagen waren dabei eine große Hilfe. Die rotierenden Zylinder bringen den 130 Meter langen Frachtsegler auf maximal 17,5 Knoten (34 Kilometer pro Stunde). Besonders beim Anfahren werden die Rotoren allerdings noch von zwei Dieselmotoren unterstützt. „Bei regenerativen Lösungen zum Ersatz der konventionellen Energieerzeugung darf der Transportsektor nicht vernachlässigt werden. Nun werden wir mit dem E-Ship zeigen, dass sich mit den Segelrotoren im Schiffsverkehr viel Treibstoff einsparen lässt“, ist Enercon Firmengründer Aloys Wobben überzeugt. Zurzeit nimmt das Schiff in der Emder Cassens-Werft immer weiter Form an. Anfang des kommenden Jahres soll es regelmäßig Windkraftanlagen nach Übersee transportieren. Quelle:Enercon
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