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Tuesday, 24. December 2024
   
Conny

 
Reisetagebuch 10.-14. - 05/12/2009 12:57 Freitag, 10.10.
Bis um 10.30 Uhr wird das Schiff beladen. Aber jetzt im Akkord. Danach laufen wir, wenn der Lotse an Bord ist, aus Le Harve aus. Die letzten Eindrücke erhaschen wir oben an Deck. Jetzt ist der nächste Hafen Colombo. Bis dahin brauchen wir ca. 14 Tage.
Nun beginnt der routinierte Bordalltag. Ich gehe ein bisschen Sonne an Deck tanken. Das Wetter lädt dafür geradezu ein. Wir haben wohl sehr viel Glück. Bei diesem Wetter kann uns wohl auch nicht soviel im Golf von Biskaya passieren. Hier wird es sonst wohl sehr schaukelig.
Am Abend schauen wir dann noch mit dem Chief Engineer zwei DVD im Offziers-Room an. Abends fängt dann das Schiff aber für meine Verhältnisse doch ordentlich an zu schaukeln. Es stampft und rollt doch ganz schön in den Wellen.
Ich entscheide doch, dass ich ein Pflaster gegen die Reisekrankheit anlegen werde. Vorbeugen ist besser.

Samstag, 11.10.
Wir haben für diese Jahreszeit super Wetter. Die Temperaturen steigen an. Gestern mussten wir noch heizen und heute wird die Klimaanlage angeschaltet. Der Golf von Biskaya zeigt sich von seiner besten Seite. Das Schiff rollt und stampft nur noch ein bisschen.
Wenn das Wetter nicht umschlägt, werden wir wohl von der Reisekrankheit verschont bleiben.
Samstag ist an Bord Eintopftag. Heute sind wir wieder mit philippinischer Kost dran. Der Koch kocht sehr gut. Das muss wohl auch so sein, weil er für die Stimmung an Bord mit verantwortlich ist.
Nachmittags setze ich mich raus um Sonne zu tanken und ein bisschen zu lesen. Die Mannschaft hat am Samstag bis 16.00 Uhr Arbeitszeit.
Nach dem Abendbrot soll die Geburtstagsparty für Norbert steigen. Sie findet im Crew-Room statt. Sonst würden die philippinischen Besatzungsmitglieder wohl nicht kommen. Beim Abendbrot erfahren wir, dass die Maschinencrew nicht kommen kann. Eine Brennstoffleitung ist defekt. Das Schiff läuft nicht mit voller Kraft. Sie müssen sie möglich schnell reparieren, da sonst der Termin für den Suezkanal nicht zu schaffen ist. Schließlich haben wir schon ganz schöne Verspätung wegen Rotterdam und Le Harve.
Der Koch hat für die Feier noch Tunfischsalat und Pommes gemacht. Die Philippiner sind leidenschaftliche Karaokesänger. Günter versucht es auch einmal. Er schwingt auch das Tanzbein. Die Stimmung ist gut. Zur späteren Stunde erscheint auch noch der Kapitän. Gegen Mitternacht ist die Maschine repariert. Jetzt können wir wieder schneller fahren und eventuell verlorene Zeit heraus holen. In der Biskaya haben wir auch noch Gegenwind, dadurch wird die Geschwindigkeit auch stark beeinträchtigt.
Die Maschinencrew kommt nach getaner Arbeit auch noch zur Geburtstagsfeier von Norbert und es wird bis in die Morgenstunden hinein weiter gefeiert.

Sonntag, 12.10.
Günter erscheint nicht zum Frühstück. Ihm muss es ganz schön schlecht gehen, wenn er eine Mahlzeit ausfallen lässt.
Jetzt sind die Außentemperaturen schon bei 20 Grad. Die kurzen Hosen können angezogen werden.
Zum Mittag gibt es eine Flasche Rotwein. Es ist Sonntag.
Wir gehen nach dem Mittagessen in die Sauna. Der 3.Offizier hat schon vorgeheizt. Schwimmen ist noch nicht möglich, da das Wasser im Atlantik zu kalt ist. Der Schiffsmechaniker will das Becken erst kurz vor dem Suez befüllen. Da dort kein Chlorzusatz ins Becken kommt, wird das Becken dann täglich neu mit Meereswasser gefüllt.
Zur Abendbrotzeit haben wir dann die Straße von Gibraltar erreicht. Erst schnell Essen, dann die Aussicht bewundern. Auf der Backbordseite befindet sich in voller Schönheit der Kreidefelsen. Gibraltar scheint auf dem Meer zu liegen. Hinter diesem Felsen liegen viele Schiffe. Sie liegen dort auf Reede und warten dort auf eine Charter.
Im Wasser erscheinen immer wieder Delphine. Nach der Durchquerung der Straße von Gibraltar fährt das Schiff in das Mittelmeer ein. Auf der Backbordseite liegt Spanien und auf der Steuerbordseite erscheint das Atlasgebirge von Afrika.
Abends spiele ich noch mit einem Philippiner Schach. Wir quasseln noch mit Günter, dann geht es schlafen.

Montag, 13.10.
Zur Frühstückszeit ist es draußen noch dunkel. Die Sonne geht erst gegen 8.30 Uhr auf. Es ist sehr diesig. Steuerbord kann man die Umrisse vom Land erahnen. Das Schiff fährt über 24 Knoten. Wenn wir zu spät am Suezkanal ankommen, wird es für die Reederei teuer.
Gegen Mittag zeigt sich dann doch noch die Sonne. Ich setzte mich nach draußen und entspanne bei einem Buch. Norbert stattet dem Chief bis zum Mittag einen Besuch in der Maschine ab.
Nachmittags gehen wir in die Sauna. Mal schauen wo wir jetzt sind. Bei einem Besuch auf der Brücke, zeigt uns der Kapitän auf dem Radar wo wir uns gerade befinden. Wir durchfahren das Mittelmeer entlang der afrikanischen Küste. Im Schiffstagebuch, wo stündlich die Werte festgehalten werden, kann man ablesen, das die Lufttemperatur heute auf 25 Grad angestiegen ist. Die warmen Anziehsachen brauchen wir nicht mehr. Das Mittelmeer hat eine Temperatur von 22 Grad. Da könnte doch schon Wasser in das Schwimmbecken eingelassen werden. Mal den Schiffsmechaniker fragen. Er sagt, es sei noch zu kalt. Erst nach dem Suez will er Wasser einlassen.
Um 20.00 Uhr wieder Treffpunkt Offizierraum zum DVD-Abend mit dem Kapitän und dem Chief.


Dienstag, 14. Oktober
Als ich wach wurde, scheint die Sonne schon in das Kabinenfenster. Haben wir verschlafen? Die Uhr zeigt 7.10 Uhr an. Gestern um die Zeit war es noch stock- dunkel.
Noch 20 Minuten bis zum Frühstück. Heute gibt es Käseomelett. Dreimal am Tag essen wir warm. Das rührt noch von der alten Seefahrerzeit zurück, wo es noch sehr körperlich schwere Arbeit gab. Eigentlich brauch der Körper das heute nicht mehr.
Norbert schwirrt schon wieder auf dem Schiff umher. Spätestens um 10.00 Uhr wird er schon auftauchen, da gibt es dann Tee oder Kaffee, also Coffetime.
Ich suche mir ein schönes Plätzchen, und lasse mich von der Sonne aufmuntern. Wir haben Windstärke 4 und das Mittelmeer ist sehr ruhig. Bis auf das sanfte Vibrieren der Maschine, liegt die Hanjin Copenhagen wie ein Stein auf dem Wasser. Wir fahren an Malta vorbei.Es sind nur die Umrisse der Insel zu erkennen.
Ich bitte den Schiffsmechaniker Wasser in den Pool zu füllen. Das Meer hat eine Temperatur von 23 Grad. Er verspricht es morgen früh einzufüllen. Danach im Suezkanal wird aber kein Wasser eingefüllt.
Nachmittag gehen wir auf die Back des Schiffes. Ich nehme einen Liegestuhl mit,denn dort vorn ist es Windgeschützt. Geschützt ja, aber die Matrosen müssen heute arbeitsmäßig Rost klopfen. Also schaue ich ins Meer. Was ist das, da schwimmt eine Schildkröte. Ich gehe doch lieber wieder nach hinten, denn im Liegestuhl zu sonnen mit Ohrenschützern, dass will nicht so richtig Spaß machen.
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  Traumkreuzfahrten...

 

 

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