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Conny

 
eine Frachtschiff Weltreise 9.Woche - 05/04/2010 21:03 eine Weltreise mit dem Frachtschiff
9.Woche



Jetzt geht es weiter.......

Woche 11.07. - 18.07.2010 Pazifiküberfahrt
Die Überfahrt fasse ich zusammen. Nach den letzten aufregenden Tagen ist die Überfahrt für uns Passagiere die letzte ruhige Zeit an Bord der Zim Ontario vor Hong Kong.

Die Nächte zum 11., 13., 14., 15. und 17.7. waren wieder um eine Stunde verlängert worden, bis wir dann die Zeitzone von Hong Kong endlich erreicht haben. Am Sonntag den 11.07. um zirka 16.00 Uhr überfuhr die Zim Ontario laut Schiffstagebuch die Grenze der westliche Erdhalbkugel zur östlichen Erdhalbkugel. Das wäre der offizielle Datumssprung gewesen. Wegen des kurzen Arbeitstags am Sonntag hatten wir diese schon bereits am Freitag.

Das Wetter wechselte von kaltem, nebligem zu warmem und strahlendem Sonnenschein. Durch die Kursänderung sind uns die nebligen kalten Tage in der von Alaska erspart geblieben. Das Wasser des Pazifiks ist wesentlich dunkler in der Färbung als der Atlantik.

Der Lehrling festigt seine handwerklichen Fertigkeiten beim Bauen eines Spieltisches für die Besatzung. Wenn dieser fertig ist, soll man darauf Pferderennen spielen können. Er baut diesen in seiner Freizeit. Im Juli ist er aber nachts auf der Brücke eingeteilt. Deshalb ist er zeitig in der Koje verschwunden. Nachmittag hat er dann normalen Dienst als Schiffsmechanikerleh rling.

In der Woche fand wieder ein Feuerdrill statt. Diesmal mussten Besatzungsmitglieder die Feuerwehrschläuche an Deck verlegen und den Pazifik löschen. Andere probten den Ernstfall mit den feuerfesten Anzügen.

Ausserdem wurde am 15.07.10 ein MOEB-Drill (Mann über Bord) versucht durchzuführen. Der Pazifik bot sich buchstäblich dafür an. Er zeigte kaum Wellen. Pünktlich um 15.20 Uhr wurde wie immer der Alarm ausgelöst. Die beiden Lehrlinge und zwei Philippiner rannten auf die Brücke zum Ausguck. Die Maschine wurde beim Wenden des Schiffes langsamer. Die Form der Wendeschleife zieht aus wie eine Williamsbirne. Zur gleichen Zeit wurde ein Rettungsboot zum runter lassen klar gemacht. Der Mann wurde von einer Kiste im Wasser gespielt. Die Zim Ontario fuhr bis an 10 Meter an die Kiste ran. Das Manöver wurde dann, wegen einem starken Regenschauer abgebrochen. Der Schornstein spukt schwarze kleine Aschepartikel aus seinem Schlund. Bei Regen werden diese runter an Bord gedrückt. Das weisse T-Shirt des Kapitäns war voll mit schwarzen Flecken. Da die Besatzung schon ziemlich nass war, wurde der Drill dann vom Kapitän beendet. Kurze Zeit nach dem Abbrechen des Manövers konnte ich bereits wieder an Deck bei strahlenden Sonnenschein sitzen. An diesem Tag war es die einzige Regenwolke die das Schiff streifte.

Bei der Überfahrt konnten wir auf dem Ententeich eine Gruppe von zirka 50 Delphinen beobachten, die unseren Weg kreuzten. Die Sprünge von den Massen an Delphinen war ein wunderschönes Schauspiel auf der ruhigen See. Ab und zu zeigte sich auch ein Wal.
Vögel fliegen dicht über dem Wasserspiegel. Es ist mehr ein Gleiten. Man staunt was in den Tieren für eine Kraft steckt. Es ist schliesslich weit und breit kein Land, wo sie sich ausruhen könnten. Eine Gruppe dieser Vögel streift vor der Back hin und her. Durch die Fahrt des Schiffes werden vorne an der Back die fliegenden Fische aus dem Wasser gescheucht. Dann sind diese die ideale Mahlzeit für die grossen dunkelbraunen Vögel mit weissem Bauch und Schnabel. Entdecken sie eine Beute, schwingen sie im Sturzflug in das Meer.

Je näher wir Asien kommen, umso wärmer wird die Luft- und Wassertemperatur. Das feuchtwarme tropische Klima nimmt zu. Wir fahren an Japan vorbei.

Am Freitag den 16.7. war noch einmal Grillparty angesagt. Ein kleines Spanferkel ist bereits seit längerem wieder beim Proviantvorrat vorhanden. Das musste dran glauben. Da wir trotz dem Manöver und der längeren Strecke, wegen dem Umfahren der Schlechtwetterfront immer noch 15 Stunden zu schnell sind trieb das Schiff die ganze Nacht auf dem Pazifik. So konnte die Grillparty auf dem Achterdeck ohne störenden Maschinenlärm begangen werden. Der Schiffsmechaniker und der Lehrling waren mit dem letzten Arbeiten für den Spieltisch zu Gange. Der fast fertigen Tisch wurde dann bei mehreren Pferderennenpartien eingeweiht. Es bestätigte sich wieder mal, Männer bleiben immer Kinder. Der Kapitän gewann gleich die ersten beiden Rennen. Der Lehrling hat bewiesen, dass er handwerkliches Geschick hat.

An Bord beginnt langsam schon die Aufbruchstimmung. Der Chiefmate ist beim Packen seiner Sachen, er muss in die Lotsenkammer umziehen, damit der Steward noch seine Kabine für den neu aufsteigenden Chiefmate vorbereiten kann. Wenn wir in Da Chan (Shenzhen) am 19.7. ankommen ist die Zeit nicht mehr dafür. Der Liegeplatz in Hong Kong ist nur 2 Stunden vom Hafen Da Chan entfernt. Das wird wie eine Verholung des Schiffes sein. Wir sollen am 20.07. in der Nacht in Hong Kong festmachen. Bis der neue Chiefmate an Bord kommt, liegen alle Aufgaben beim alten Chiefmate. Am nächsten Morgen läuft die Zim Ontario aus Hong Kong dann aus.

Ausserdem kommen zwei Philippiner an Bord zurück, die in Israel abgestiegen sind. Fuer sie beginnt eine neue 6-7 monatige Reise. Vom 2. Ing der am 04.06. in Tarragona abgestiegen war, wurde uns berichtet, dass er bereits am 17.7. in Spanien wieder auf ein neues Schiff aufgestiegen ist. Also hat er gerade ein bisschen über seinen Mindesturlaub von 4 Wochen zwischen zwei Reisen bekommen. Es soll an 2. Ing wohl trotz Kurzarbeit fehlen.

Ein philippinischer Decksarbeiter wird ab Hong Kong zum Bootsmann befördert. Er ist seit Israel an Bord. Ab Hong Kong beginnt für ihn dann ein neuer Vertrag, wieder über 6-7 Monate.

Jedenfalls war am Samstagabend eine Party an Bord für die absteigenden Besatzungsmitglieder in Hong Kong. Ausserdem hat am Sonntag ein Philippiner Geburtstag. Wie gesagt das Prinzip an Bord ist Freitag und Samstag darf gefeiert werden. Deshalb wurde in den Geburtstag rein gefeiert. Es gab ein Turnier im Pferderennen. Die Männer sind eben erwachsene Kinder. Es wurde darüber an diesem Abend sogar auf Karaoke verzichtet.

Der nächste Bericht 10. Woche
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  Traumkreuzfahrten...

 

 

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