Frieder Försterling
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Ein Koch wie Till Eulenspiegel 1.Streich - 27/03/2011 19:15
Es war auf dem MS Magdeburg auf einem Turn Richtung Fernost, meine 12-16 Wache war zuende und ich wollte endlich in meine Kammer. Am Bügelraum leuchtete die rote Lampe und neugierig sah ich rein wer da am werkeln war. Unsere blondeste Stewardess "Gräfin Mariza" bügelte wie eine Wahnsinnige auf einem Wildschweinfell herum. Jetzt wußte ich warum es widerborstig heißt, denn die Nackenhaare stellten sich immer wieder auf wie eine Bürste, so sehr sich Mariza auch mühte. "Was um Himmels Willen treibst du denn da?" wollte ich natürlich wissen und sie fing an zu erzählen ohne mit der Bügelei aufzuhören. "Heute Abend ist doch Solibasar, da soll das Fell versteigert werden und damit es mehr einbringt soll ich es bügeln das es ordentlich aussieht. Ich versuch das schon seit einer halben Stunde aber es wird einfach nicht besser." "Woher hast du denn das komische Fell überhaupt?" "Na vom Koch!" Alles klar, ich mußte sofort zur Kombüse, zu meinem Freund Diethardt, einem echten Schelm. Diethardt stammte aus Thüringen,schon mal eine gut Voraussetzung für einen Koch. Von da hatte er auch nach seinem letzten Urlaub das Widschwein mitgebracht, frisch geschossen. Das Fleisch sollte ein uriger Grillabend werden und das Fell hatte er gegerbt als Zimmerschmuck. Der Polit war hausieren gewesen um Gaben für den Solibasar aufzutreiben und der Koch hatte ihm das Fell angeboten. Als er aber unsere Gräfin die Tischtücher bügeln sah war ihm doch sofort eine Idee gekommen. Mit Hundeblick hatte er sie angefleht das stroppige Teil in Ordnung zu bringen. "Hey Koch,was gibts Neues?" rief ich zur Kombüsentür hinein. Meistens ging ich nach der Wache zum snacken hier vorbei.Diethardt und ich sammel beide Mineralien und so hatten wir eigentlich immer spannende Themen. "Bist du durch die Aufbauten runter oder außen rum.?" fragte er schelmisch blickend. "Falls du wissen willst ob im Bügelraum noch Begängnis ist so kann ich das bestätigen." Erfreute sich diebisch und sah dann zur Uhr. "Was denkst du wie lange sie das noch durchhält." "Willst du sie nicht erlösen." "Ja ja,aber nur keine Eile." Er hat sie noch geraume Zeit zappeln lassen und dann das Fell abgeholt, nicht ohne sie für ihre hervorragende Arbeit zu loben, obwohl das sruppige Ding genau so aussah wie vorher. Ich hab keine Ahnung mehr wer das Fell am Abend ersteigert hatte und wieviel es brachte, aber die bügelnde Stewardess krieg ich nie mehr aus dem Kopf
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