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Conny

 
eine Frachtschiff Weltreise 10-11.Woche - 05/04/2010 21:03 wie versprochen erhaltet ihr jetzt die letzten Abschnitte der Reise.
Viel Spaß beim Lesen.


Sonntag, 18.07.2010
Heute waren schon vereinzelt Inseln zu sehn. Der Schiffsverkehr nimmt zu. Das heißt drei Schiffe am Tage. Was aber anders als auf der ganzen Reise war, dass die Schiffe uns sehr dicht kreuzten. Auch ohne Fernglas waren diese sehr deutlich zu erkennen.

Es ist doch von den acht Lagen (Getränke) die von der absteigenden Besatzung ausgegeben wurde, gestern vieles übrig geblieben. Am Sonntag ist ein kurzer Arbeitstag. Ich hatte den Schiffsmechaniker gebeten den Pool mit Pazifikwasser aufzufüllen. Das dauerte mit der Feuerlöschpumpe nicht einmal zehn Minuten. Manchmal wenn man den Wunsch äußerte, hatte man den Eindruck, dass da sonst welche Arbeit hinter steckte. Jedenfalls wurde dies so dargestellt. Dabei muss nur oben auf der Brücke angerufen werden, damit die Pumpe in Betrieb genommen wird. Zusätzlich muss natürlich noch den Wasserzulass für den Pool geöffnet werden.

Es war kurz vor dem Feierabend (11.00 Uhr), wo das 30 Grad warme Pazifikwasser eingelassen war. Er sagte nur, dass ich nicht bis nach dem Mittagessen warten solle, da das Wasser sonst zu kalt werden würde (30 Grad Wasser-, 28 Grad Raumtemperatur). Den Wink habe ich schon verstanden. Geht doch noch vormittags rein, denn wir haben auch Feierabend. Also nutzen wir zwei in aller Ruhe noch vor dem Mittagessen den Pool. Wir genießen die Massage durch die verschiedenen Düsen.

Am Nachmittag war mehrfach ein Alarm in der Maschine ausgelöst worden. Wir waren auf der Back, als wir bemerkten, dass das Schiff nicht mehr fuhr. Später erfuhren wir vom Chief, der bis auf die Haut durchgeweicht die Außentreppe hinauf kam, dass beim Seewasserkanal eine Leitung vollkommen durchgerostet war und dadurch Wasser in den Maschinenraum eingedrungen ist. Es wurde notdürftig repariert. Der Feierabend war damit kurzzeitig für die Maschinencrew unterbrochen. Morgen (oder später) muss ein passend Teil an Drehmaschine angefertigt werden.

Der Rest der Besatzung feierte den Geburtstag bis spät in der Nacht als Poolparty weiter. Was für Philippinos schon erstaunlich ist, die wirklich auf ihre Mahlzeiten nichts kommen lassen, dass sie sogar die Abendbrotmahlzeit in Badehose in der Bordküche aus der Hand eingenommen haben. Dann ging es zum fröhlichen Badespaß weiter.

Montag, 19.07.2010
Morgens haben wir laut Thermometer bereits fast 30 Grad. Das Wetter zeigt sich also wahrscheinlich wieder beim Einlaufen in den Hafen Da Chan wie bis jetzt bei gesamten Reise von seiner besten Seite. Man sieht seit vielen Tagen, mal wieder entsprechendes Kartenmaterial mit Land auf dem Kartentisch liegen. China ist nicht mehr weit weg.

Gegen Mittag erreichen wir die Höhe von China. Die Zim Ontario fährt ihren Weg durch mehrere kleine Fischerboote hindurch. Aber auch die größeren Handelsschiffe nehmen zu. Wir kommen den Land immer näher. Schon bereits nach einer Stunde sind wir den chinesischen Inseln sehr nahe. Die Schiffe fahren hier wie auf einer Straße, wo sich auch die Zim Ontario mit einreiht. Nach rechts geht es nach Richtung Hong Kong. Unsere Route führt aber leider außen um Hong Kong Island, Lamma Island, Lantau und Thai A Chau herum. Auf Thai A Chau befindet sich ein Leuchtturm. Zwischen den Inseln liegen viele Schiffe auf Reede.

Die drei Lotsen setzen von einem vollkommenden leeren Containerschiff zu uns über. Selbst ein Stück von der Schiffsschraube und dem Ruder stehen über dem Wasser. Die Lotsen machten zum Anfang zwei übertrieben starke Ruderbefehle. Dem Kapitän wurde beim schnellen Drehen des Schiffes ganz anders. Aber nicht nur ihm, denn als die Lotsen die Zim Ontario endlich auf die richtige Bahn gebracht hatten, brauchte der eine erstmals eine starke Zigarette.

Auf der anderen Seite von Lantau erschien auf dem Gipfel eines Berges der Peak. Direkt neben Lantau bekommen wir einen Blick auf die Flughafeninsel von Hong Kong. Mehrere Flugzeuge steigen über unserem Schiff in die Luft. Schnellboote als Fähren setzen zwischen den Schiffen nach Macao über. Von weitem können wir den Macao-Tower sehen. Ein paar Minuten später hat die Richtung der Flugzeuge gewechselt. Jetzt hatten die Flugzeuge hinter dem Schiff ihren Landeanflug auf Hong Konger Flughafen. Der Hafenbereich von Chiwan kommt immer näher. Die Lotsen lassen das Typhon des Öfteren ertönen, da mehrere kleine Fischerboote sich in der Fahrrinne befinden. Wir fahren an eine künstlich angelegte Werftinsel vorbei. Hinter Chiwan ist der neue Hafenbereich von Dachang. Dort soll die Zim Ontario festgemacht werden. Die drei chinesischen Lotsen werden sich nicht einig wo. So ein Trubel und so eine Unruhe waren in keiner anderen Hafeneinfahrt auf der Brücke.

Endlich um 17.30 Uhr sind wir an der Pier festgemacht. Nach dem Abendbrot möchte Norbert am liebsten so schnell wie möglich von Bord. Als wir fertig umgezogen unten in den Schiffsoffices erschienen sind, lächelten uns der Chiefmat und der Schiffsmechaniker an. Wir sind hier in China, vielleicht in drei Stunden. Gegen 19.00 Uhr wurden wir voller Hoffnung in den Offices zur Immigration gerufen. Leider nur zur Gesichtskontrolle. Danach sind sie mit unseren Reisepässen von Bord gegangen. Bis 22.00 Uhr waren Sie noch nicht mit Passierscheinen zurück. Wir fragten den Kapitän wann den Morgen Landgangsende sei. Die Auskunft war früh um 8.30 Uhr, da die Passierscheine und die Ausklarierung bis zum Auslaufen um 11.30 Uhr erledigt sein müssen. Die Auslaufzeit wurde auch wieder von 15.00 Uhr vorverlegt. Also haben wir ein Visum für China, aber nur den Hafen gesehen.

Es ist wohl üblich, möglichst die Einreise zu verzögern. Vor ein paar Tagen mussten wir sogar Fieber messen. Der 2. Offizier brauchte die Daten für die Einreise.

Dienstag, 20.07.2010
Heute ist der Tag gekommen wo wir Hong Kong erreichen werden. Ein Landgang ist nicht mehr möglich gewesen. Pünktlich zum Mittag beginnt das Auslaufen. Der Pier ist vollkommen leer. Wenn die neuen Schiffe auch wieder erst am Nachmittag festmachen und nächsten Vormittag wieder raus, können man davon ausgehen das es so gewollt war mit den Einreisefomalitäten.

Die Zim Ontario nimmt die kurze Einfahrt nach Hong Kong. Das heißt, dass vor dem Airport abgebogen wird. Davor wechseln die Lotsen. Die zwei an Bord befindlichen uniformierten chinesischen Lotsen gehen runter und zwei Lotsen von Hong Kong kommen auf das Schiff. Diese sind in normaler Bekleidung. Wenn man die Einfahrt gestern und die Einfahrt heute in der Gesamtheit betrachtet, dann sind wir die Insel Lantau einmal umfahren. Die Einflugschneise befindet sich genau über unserem Kopf hinweg. Hintereinander landen die Flugzeuge wie auf einem Laufband. Die Pier befindet sich nicht direkt in Kowloon, sondern auf der anderen Seite. Dort ist das Schiff gegen 15.30 Uhr an der Pier festgemacht. Wir liegen an der Unterkante des Hafenbeckens und können die gesamte Pier nach oben entlang schauen. Es ist gewaltig wie weit es sich hinzieht.

In Hong Kong kommt die Immigration nicht an Bord. Der Agent bringt uns zum Fährterminal in Victoria wo sich die Immigrationsstelle befindet. Danach geht es weiter Richtung unserem Hotel The Marians Club. Es ist bereits fast 19.00 Uhr als wir dort ankommen.

Da wir heute schönes Wetter haben, gehen wir zuerst zur Lichterschau die täglich um 20.00 Uhr beginnt. Das Hotel liegt in Tsim ShaTsui, also nicht weit bis zum Wasser. An der Uferpromenade sind Lautsprecher eingelassen. Dorther erhalten wir den Sound für die Musik die zu der Lichterschow gespielt wird. Die Gebäude der Hong Kong Island Skyline geben passend zur Musik verschiedenartige Lichtereffekte ab. Das ganze dauert 10 Minuten. Das ist eine Attraktion die sich jeden Tag wiederholt.


Mittwoch, 21.07.2010
Es ist schlechtes Wetter. Zwar warm aber es regnet durchgängig. Das sind wohl schon die Anzeichen von Taifun der auf Hong Kong zusteuert. In der Hotellobby ist ein Aufsteller mit aktuellem Wetter und entsprechenden Warnungen aufgestellt. So kann man verfolgen wie sich der Taifun entwickelt.

Der Tag ist davon gekennzeichnet das wir verschiedene Kaufhäuser und Märkte die sich nicht draußen befinden durchstöbern. Wir fahren rüber nach Victoria. Dort machen wir eine Rundfahrt mit einer doppelstöckigen Straßenbahn durch Victoria. Mit der Fähre erreichen wir dann wieder Kowloon.

In Hong Kong sind die Bahnhöfe so unterirdisch ausgebaut, das man sagen kann es besteht noch eine Stadt unter der Oberfläche. Es gibt richtige Pläne mit genauen Ausgangskennzeichnun gen. Laufbänder befördern die Menschen schneller an ihr Ziel. Auch zahlreiche Kaufhäuser befinden sich da unten. Jedenfalls sollte man schon genau wissen, wo man hin will, sonst kann schnell eine Überraschung erleben, wenn man wo anders raus kommt. Auch die Kaufhäuser sind so riesig, das man sich dort schnell verlaufen kann.

Am Abend fahren wir nach Mong Kok. Dort gibt es verschiedene Märkte, wie für Tiere, Elektronik oder Bekleidung.


Donnerstag, 22.07.2010
Das Wetter ist etwas besser geworden. Der Taifun ist unterhalb von Hong Kong abgedreht und steuert jetzt direkt auf China zu.

Wir wollen nach Lantau fahren. Obwohl Norbert schon das fünfte Mal in seinen leben in Hong Kong ist, war er dort bisher noch nicht. Auf einer Bergspitze von Lantau steht eine riesige Buddastatue. Von der U-Bahnstation fährt eine Gondelbahn hoch bis auf den Berg wo der Buddha steht. Erstaunlich schnell sind wir mit der U-Bahn in nicht mal einer halben Stunde dar. Mit dem Bus hätte es mindestens die doppelte Zeit gekostet. Wir erreichen die Gondelstation. Leider fährt keine Gondel, wegen des angekündigten Taifuns. Wir können aber mit den Bus dorthin fahren. Der Bus braucht eine Stunde über die Insel. Wir finden das gar nicht so schlecht. So lernen wir die Insel kennen. Lantau hat eine schöne Vegetation. Umso höher wir mit dem Bus kommen, umso windiger wird es. Jetzt verstehen wir warum die Gondelbahn nicht in Betrieb ist. Oben ist es sehr windig und die meisten Einkaufsstände haben geschlossen. Es ist sehr überschaubar was an Touristen sich dort heute bewegt. Der Himmel sieht aus als ob es gleich regnen wird. Wir beeilen uns um noch zur Statue nach oben zu steigen. Von da oben haben wir einem herrlichen Ausblick, über die Einfahrt der Schiffe nach China und Hong Kong.

Als wir wieder absteigen wollen, überrascht uns ein Wolkenbruch. Wir schaffen es gerade so, nicht völlig durchnässt in den Innenraum des Buddhas zu gelangen.

Wir schauen uns vor der Rückfahrt mit der U-Bahn noch Lantau an. Große Wohnhäuser befinden sich in der Nähe des neuen Airports. Es sind richtige Anlagen mit Schwimmingpool usw. die von reichlich Wachpersonal abgegrenzt werden. Nicht jeder kommt dort rein.

Der Rest des Tages besteht wieder aus Einkaufsbummeln. Aber die Lichterschow um 20.00 Uhr lassen wir uns dabei nicht entgehen.


Freitag, 23.07.2010
Der erste Tag des geplanten Drachenbootsrennens wurde auch wegen des Taifuns abgesagt. Deshalb machen wir nach Victoria auf. Heute wollen auf den Peak von Victoria. Die Fähre bringt uns rüber auf die andere Seite vom Fluss. Von da aus fährt ein Bus zum Eingang der Drahtseilbahn die zum Peak hoch fährt.

Oben auf dem Peak befindet sich auch das Wachsfigurenkabinett . Von der Aussichtsplattform erhalten wir einen tollen Ausblick über Hong Kong. Wir können uns gar nicht satt sehen. Dann besuchen wir noch das Wachsfigurenkabinett . Als wir unteren Station der Drahtseilbahn wieder ankommen, ist die gesamte Station mit Touristen gefüllt, die da nach oben wollen. Wir sind froh, dass wir uns bereits für den Vormittag entschieden haben, dort hoch zu fahren.

Am Abend besuchen wir noch den Nachtmarkt in der Templestreet. Dort kann man auch sehr preiswert in den typischen asiatischen Marktrestaurants gut essen. Diese sind auch sehr gut von Einheimischen besucht. Zum Abschluss machen wir noch einen Nachtspaziergang bis Kowloon.



Samstag der 24.07.2010
Nach dem Frühstück gehen wir runter zu Drachenbootrennen. Das Wetter zeigt sich jetzt wieder von seiner besten Seite, so dass der gekaufte Regenschirm jetzt zum Sonnenschirm umfunktioniert wird. Auf dem Fluss wurde ein bestimmter Bereich vom Schifffahrtsverkehr mit kleinen Containerschiffen abgegrenzt. Das heißt sogenannten Schuten, womit vor Hong Kong noch immer die kleineren Feederschiffe gelöscht werden. Es ist wie ein Rennbecken entstanden. Am Ufer sind Tribünen für die Zuschauer aufgebaut. Es ist ein richtiges kleines Volksfest. Die Drachenboote kämpfen um ihren Sieg. Es spannend wie die Mannschaften der Drachenboote sich nach dem vorgebenden Takt des Trommlers auf den Boot paddelt. Zusätzlich ist natürlich für das leibliche Wohl gesorgt.

Abend schauen wir uns nochmal die Lichtershow. Danach fahren wir wieder auf die Märkte. Dort wollen wir Abendbrot essen. Nachdem Abendbrot möchte ich nochmal über den Nachtmarkt schlendern. Bei schlechtem Wetter waren nicht alle Marktstände geöffnet. Norbert hat keine Lust.

Er bleibt bei seinem Bierchen sitzen. Als ich auf den Rückweg bin kommt er über den Markt gerannt. Seine Geldbörse ist weg. Er konnte gerade mit dem Restgeld was er in der Hosentasche noch hatte unser Essen bezahlen. In der Geldbörse war seine Visakarte. Wir machten uns schnell wie möglich zurück auf den Weg zum Ufer wo wir die Lichtershow uns angeschaut hatten. Dort hatte er zuletzt die Börse gehabt. Wie vermutet lag da natürlich nichts. Also ins Hotel und sofort die Karte sperren. Zum Glück haben wir noch meine Karte. Wir können nur hoffen, dass in den 4 Stunden bis zur Sperrung keiner einkaufen damit war. Hoffentlich hat man sich mit dem Bargeld zufrieden gegeben. Wir waren ja vorher noch extra Geld für --ihn-- tauschen.

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eine Frachtschiff Weltreise 10-11.Woche
Conny 05/04/2010 21:03

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