Conny
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Hanjin Amsterdam Teil 15 - 21/12/2012 09:47
Nach Sri Lanka
Donnerstag, 20.12.12 Noch 4 Tage bis zum Heiligen Abend, und man verspürt an Bord keine große weihnachtliche Stimmung. Für mich persönlich passt das Klima schon nicht zu Weihnachten. Mein Seebär sagt, so ist es an Bord, die Arbeit muss weitergehen, und wenn genau an diesen Tagen Hafeneinsatz ist, dann fallen diese Tage ins Wasser. Normaler Weise wird für die Besatzungsmitglieder
, die absteigen, eine Abschiedsparty gegeben. In Hong Kong steigen 4 Philippiner mit uns zusammen ab. Selbst diese Feier wird man sehen ob die noch einzurichten ist.
Bisher ist in der kommenden Woche volles Programm, am 23.12. ist einlaufen in Singapur geplant. Am späten Nachmittag am 24.12. das Auslaufen. Am 26.12. -27.12. früh Vietnam, in der Nacht 28/29.12. dann Hong Kong. Bereits am 29.12. schon der nächste Hafen und am 01.01. um 1.00 Uhr früh auch schon wieder. Für die Besatzung wird es da kaum eine Möglichkeit geben die Feiertage irgendwie zu gestalten. Für uns werden diese bestimmt erlebnisreich. Für eine kleine Weihnachtsfeier wäre dann nur noch der 25.12. möglich. Darauf hofft auch die Besatzung. Den Philippiner sind diese Feiertage viel wichtiger als uns Europäern. Bisher hat sich der Kapitän zu der Weihnachtsfeier nicht geäußert. Im Hafen hat die Besatzung wenig Zeit vom Schiff zu gehen. An Deck werden auch in der Zeit Wache im 6 Stunden Rhythmus geschoben. Dann liegen die Häfen meist außerhalb, so dass es sich für die Besatzung kaum lohnt noch von Bord zu gehen. Die Temperatur bleibt kontinuierlich bei um die 30 Grad. In der Nacht haben wir Sri Lanka passiert und befinden uns jetzt bei 20 Knoten auf den direkten Weg Richtung Sumatra. Die Geschwindigkeit wird auch bis fast dorthin so bei behalten, sonst kommen wir nicht pünktlich in Singapur an. Obwohl wir uns hier nicht mehr so geschützt vom Land befinden, hat der Wind mit uns erbarmen. Die Windstärke hält sich zwischen 4-5 und die Wellenhöhe liegt bei zwei. Trotzdem rollt das Schiff mehr als gestern, bei einer Windstärke 9. Hier ist wieder reger Verkehr auf dem Meer, wir werden von einem Gastanktransporter den ganzen Tag begleitet, mehrere Feederschiffe überholen wir. Ich nutze die Möglichkeit des Schwimmingpool wieder. Ein Anruf auf der Brücke und die Pumpe für die besagte Gegenstromanlage wird in Betrieb gesetzt. Heute sagte ich aber relativ zeitig finish, durch das Rollen des Schiffes, wäre das Wasser sonst über den Beckenrand gelaufen. Die Philippiner können wohl wirklich nicht schwimmen, gestern ist ihnen ein Tischtennisball in das Becken gefallen, der jetzt auf dem Boden immer hin und her rollt. Irgendwann soll der SM ihn diesen wieder hoch holen. Ich habe keine Schwimmbrille mit und bei dem hohen Salzgehalt im Wasser, ist es mit Augen auf ohne Brille schlecht im Wasser. Donnerstag ist Seemannssontag, d.h. es gibt den Speiseplan ähnlich wie am Sonntag. Zum Kaffetime am Vormittag, bringt der Stewart die Torte für den Nachmittag. Wir schauten uns alle nur erstaunt an und der Kapitän meinte nur, da ist der Hopfen und Malz verloren. Um die Zeit wollte keiner ein Stück Torte. Damit wir auch schön in Gewohnheit bleiben, heißt es heute wieder eine Stunde die Uhr nach vorne stellen. Jetzt haben wir 6 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland und liegen in der Zeitzone von Singapur. Nachdem ich es in Raum äußerte, das wir es jetzt geschafft hätten, schauten mich der Chief und Kapitän ungläubig an. Verstanden habe ich es nicht wenn ich mir die Weltkarte ansehe, aber irgendwie wird die Uhr wieder zurück und wieder vor gestellt. Ich lasse mich überraschen und werde es mir auf der Seekarte dann genau ansehen. Vielleicht geht mir dann ein Licht mit den Zeitzonen auf. Gegen Mittag, wir sind auf unserem Lieblingsplatz zum Ausguck, können wir genau vor uns eine Schlechtwetterfront sehen. Wie die vorausfahrenden Schiffe dort in der Wand verschwinden. Es ist wie eine dunkle Nebelwand die da vor uns liegt. Heutzutage sprechen die Schiffe sich über das AIS (Automatisiertes Identifikationssyste
m) über bevorstehende Überholmanoever ab. Am Nachmittag nehmen die Schaumkronen auf den Wellen zu und es wird leicht kühler. Dicke Wolken liegen über uns. Die Windstärke hat sich wieder auf 6-7 verändert. Die Deckscrew bereiten alles vor zum Streichen, die Kanten werden mit einer Drahtbürste gesäubert und dann wir die Fläche mit einer Rostfarbe angestrichen. Die Azubiene darf auch streichen, mit voller Begeisterung schaut sie meinen Seebär an, als er auch noch eine Äußerung dazu beitragen muss.
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