kaethedorsch
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Kommentar hinzugefügt am: 29.11.2009 12:20:17
Ich fuhr auf diesem Schiff vom 07.07.1965 - 22.02.66 als Bedienungspersonal: Logisjunge / Messejunge. Wir fuhren von der Werft in Hamburg durch den Englischen - Kanal, Biskaya und dann ins Mittelmeer hinein, dann durch den Suez - Canal. Weiterhin fuhren wir entlang der Küsten der amerikanischen Staaten, Japan, die Westküste (San Francisko), zurück durch den Panama zum Golf von Mexico. Außerdem waren wir in den Häfen von \"Mobile\" (Alabama), \"Houston\" (Texas), \"New Orleans\" und \"Corpus Christi \" in Texas. Dann wieder zurück nach Japan. Eine Reise von den Staaten dauerte ungefähr 28 - 29 Tage, und jeden Tag wurde die Zeit entweder vor- oder zurückgestellt. Wir angelten auch Haie, wenn Kolbenziehen oder Maschinenschaden angesagt war. Dann hatte der Koch, Fred Küchenmeister, immer Fleisch für den Haken. Fliegende Fische und, dass die Delphine am Steven mit dem Schiff mitschwammen, lernte ich auch kennen. In Japan liefen wir die Häfen KOBE, JOKOHAMA und NIIGATA an. Da war immer etwas los in den Bars und Hotels. Oh, oh, der Saki war auch nicht übel. Einen großen Taifun, auf Reede liegend, hatte ich hier auch erlebt. Von Japan ging es dann rüber nach Taiwan, Kaoshiung. Hier machten wir Wettrennen mit den Rikschars. Dann fuhren wir rüber an die Westküste nach SAN FRANCISCO, unter der GOLDEN GATE BRÜCKE und an der berühmten Gefängnisinsel, wo auch Al Capone einsaß, vorbei, und weiter den River hoch. Stundenlang an den eingemotteten Kriegschiffen der Amerikanischen Marine, vorbei nach STOCKTON. Dann zurück nach ACAJUTLA (Salvador), dort war noch glasklares Wasser, und man konnte gut Baden gehen. Das Nachtleben war auch sehr schön. Hier wuschen sich die Frauen noch in alten gereinigten Ölfässern. Das nannte sich dann Waschhaus.
Wir hatten sehr lange Liegezeiten mit dem Tanker. Einmal sogar 13 Tage. Ob das so gut war? Denn jeder Hafen kostete immer richtig viel Geld. In Japan hatte ich sogar schon Taxis gesehen, da waren Fernsehmononitoren an Bord.
Noch heute vermisse ich die schöne Zeit. Die Fahrten durch den Panama - Canal mit ihren Schleusen und Festmacherlokomotiven. Das war immer sehr interessant. Den Hafen COLON sind wir auch angelaufen. Es war nicht schlecht, was man dort alles erleben konnte. Dann kamen wir nach Europa, wo wir den Abmusterungshafen ANTWERPEN (Belgien) anliefen. Mit den anderen 21 Mann musterte ich dann ab und wir fuhren über Köln nach Hamburg, wo ich mit den anderen 4 Seeleuten ankam. Der Rest verteilte sich in Deutschland.
Ich war in der Großen Elbstraße, unten am Neuen Fischereihafen groß geworden. Eine Strasse höher war die Palmaille, der Sitz der Reederei John T. Essberger und DAL.
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