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MSC Ilona fährt unter deutscher Flagge, wurde 2001 erstmals in Betrieb genommen und hat eine Kapazität von 6.750 TEU bzw. einem Total Deadweight, d.h. einem zulässigem Maximal-Gewicht von 106.459 to. Sie fährt mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ca. 20 Knoten. Ihre Länge beträgt 300,0 m, ist 40,0 m breit und hat ein Tiefgang 14,5 m.
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21.30 Uhr, die Nacht liegt über dem grünlich schimmernden Wasser des Südchinesischen Meeres. Die 300 Meter lange "MSC Ilona" hat gerade das Fahrwasser von Hongkong Richtung Norden verlassen, da geschieht es: Mit Wucht kracht etwa in Höhe der Brücke ein Frachter von backbord in das Containerschiff, reißt ein riesiges Loch in die Seitenwand. Der Container-Riese schlägt sofort leck, Wasser dringt in das Schiff.
Bei der spektakulären Kollision vor der chinesischen Küste wurde das Hamburger Containerschiff schwer beschädigt. Aus einem Brennstofftank der "MSC Ilona" drangen bislang etwa 450 Liter Schweröl aus. Es entstand ein weithin sichtbarer Ölteppich von etwa 17 Kilometer Länge und mehreren hundert Meter Breite - die größte derartige Umweltverschmutzung in den vergangenen Jahren, hieß es vor Ort. Brisant: Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Flußmündung des Perlflusses. Der drittgrößte Fluß Chinas mündet zwischen Macao und Hongkong in einem Delta in das Südchinesische Meer. Der Betreiber, die Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft (NSB) aus Buxtehude, schätzt den Schaden, der durch die Kollision an der "MSC Ilona" entstanden ist, auf mehrere hunderttausend Euro - vor allem weil das Schiff zunächst auf unbestimmte Zeit ausfallen wird. Die "MSC Ilona" (Heimathafen: Hamburg) war auf dem Weg von Shenzhen nahe Hongkong nach Shanghai.
Die Schuldfrage des Zusammenstoßes am Montag abend ist offiziell noch nicht geklärt. Unklar ist, warum der Frachter "Hyundai Advance", der unter der Flagge Panamas läuft und von Korea nach Singapur unterwegs war, der vorfahrtsberechtigten "MSC Ilona" nicht auswich. Trotz schwerer Schäden sank zumindest bis jetzt keines der beiden Schiffe. Das 40 Meter breite deutsche Containerschiff ist erst drei Jahre alt. Das Schiff, das der Conti-Reederei aus Putzbrunn bei München gehört, ist meist auf Fahrten zwischen Europa und Fernost im Einsatz.
Gestern waren acht Rettungsschiffe an der Unfallstelle, um das Öl zu beseitigen. Mehrere Taucher versuchten, das Leck unter Wasser zu schließen. Glück im Unglück: Von den 22 Mann Besatzung wurde bei dem Unfall auf See niemand verletzt. Die "MSC Ilona" war mit etwa 1900 Containern nur zu knapp einem Drittel beladen, die "Hyundai Advance" traf zudem einen leeren Teil des Laderaums, so daß keine Ladung beschädigt sein soll.
Die Buxtehuder Reederei hofft nun, ihren noch seetüchtigen Container-Riesen in den nächsten Tagen aus eigener Kraft auf eine Werft zu bringen: "Das Schiff wird derzeit gereinigt, es müßte zunächst entladen, dann möglichst bald repariert werden", sagte Dirk Lassen (50), Technischer Leiter der Reederei, dem Abendblatt. Schon am Wochenende, so hofft die Reederei, kann der Havarist Kurs auf Hongkong nehmen.
Quelle: Hamburger Abendblatt |