30. Januar 2012 - wir feierten unser erstes großes maritime Jubiläum! Wir trafen uns zum 50. Klönsnack in Berlin…
Ende Januar - minus 7° Celsius! Am Uferweg, entlang der Spree, waren es sicher gefühlte 77 Grad unter Null. Doch der Heckradschlepper strahlte mir schon von weitem eine wohltuende Wärme entgegen. Fröhliche Seeleute waren an Bord! 17:30 Uhr - am Landungssteg traf ich unseren S-Bahn-Chiefmate. Wir waren zeitig dran, viel zu früh – dachten wir! Als wir das Deckshaus betraten, da gab es keinen freien Platz mehr. Fast alle der alten Klönsnack-Hasen hatten sich bereits eingefunden und snackten aufgeweckt um die wette. Gäste saßen an der Steuerbordback. Mindestens einen Seemann kannte ich vom Bild her – ja …vom Seeleute Rostock e. V.! Und so gab es die ersten Geschenke: eine Seekarte der Ostseeküste und eine Kiste Hafenbräu! Nicht ganz das Alte – aber das Etikett stimmte! Dazu eine Flagge mit dem Rostocker Greif - zum Abwinken! Da es oben im Deckshaus zu eng wurde, verzog ich mich still und heimlich nach unten zu Kosi in die Messe. Er war mit den Vorbereitungen der Technik beschäftigt. Die Deckshausbesatzung hatte bereits den Kamin eingeheizt. Und hinten, an der versteckten Bar, war eine kalte Platte aufgetafelt. Wo kam denn das alles her? …Fleißige Heinzelmännchen hatten heimlich gebacken, gebraten und gekocht! Es gab Bouletten, Kartoffelsalat, Fisch, Tomaten, Teigtaschen, allerlei Gebäck – dazu WBS und Cola. Wir danken Steffi, Peter mit seinem scharfen Bäcker und Gehilfin, Doris, Jürgen, Pauline, Norbert u.v.a.! Dann überschlugen sich die Ereignisse. Gegen 18:30 Uhr hatten sich alle hier unten in der Messe versammelt. Jürgen schlug die Glocke und erinnerte daran, wie sich der „Klönsnack in Berlin“ aus einer fixen Idee zu einem monatlichen Treffen entwickelte. Am Anfang standen zwei ehemalige DSR-Seeleute. Jürgen zählte chronologisch auf, wer nach und nach dazukam. Seeleute, die sich mit besonderen Aufgaben für den Klönsnack arrangieren, holte Jürgen nach vorn. Mit einer Flasche WBS sprach er seinen Dank aus. Zuvor betonte Jürgen, dass sie das alles freiwillig tun! Wo gibt es heut zutage noch so etwas! Da ist Christa. Sie sorgt mit ihrer Kleiderkammer für unser seemännisches Outfit. Zusätzlich führt sie unser Gangwaybuch. Norbert, der Erfinder von musterrolle.de, betreibt damit das inzwischen wohl größte Seemannsportal weltweit. Peter arbeitet viel im Hintergrund. Er ist Kinovorführer und Internetmanager. Günter fotografiert aus Leidenschaft. Karl-Heinz verwaltet die „Klönsnack-Waschmaschine“! Dann haben wir unseren Michael, er besitzt einen 100 Jahre alten Dampfeisbrecher, womit er uns zwei Mal im Jahr über die Berliner Gewässer schippert. Wolfgang, im letzten Jahr dazugekommen, dreht königliche Filme. Ja und ich, der Zeitungsredakteur, musste auch nach vorn. Sonst die Plaudertasche, aber vor versammelter Mannschaft antreten, da würde ich mich lieber drücken. Blieb nur noch der Chief vonn`s Janze -Jürgen ! Gäste aus Reinsberg waren angereist. Der Präsident vom Seeleute-Verein trat nach vorn und überreichte Jürgen ein großes güldenes Paket. Eine Gardinenschleife säumte das Paket. Der Verein schenkt uns eine komplette Buchreihe „Bordgeschichten“! Außerdem sollen noch einige Hörbücher dabei sein. Vielleicht stecken sogar noch weitere Überraschungen im Paket! Jürgen, wir sind neugierig! Etwas traurig fügte der Präsident am Schluss seiner Worte hinzu, dass wir mit unseren Treffen den DSR-Seeleute-Verein überholt haben! Selbst die berühmten Pappbastler vom Mitteldeutschen Kartonverlag waren angereist. Wer’s noch nicht weiß, mittlerweile haben sie aus Pappe fast die gesamte DSR-Flotte nachgebaut. Bei uns präsentierten sie sich mit dem Modell der mittlerweile legendären MS J.-G.-Fichte – mit einer winzigen Wimpelkette über die Toppen geflaggt. Ein schöneres Bild konnte es zu unserem 50. Jubiläum nicht geben. Wer möchte, kann sich entsprechende Bastelbögen bestellen. Drei Neue stellten sich vor. Einer war immer als Lehrbootsmann gefahren, hauptsächlich auf Banane und den Lehrschiffen. Der nächste, gelernt bei der DSR jetzt Binnenschiffer, hatte seinen Kahn unweit auf der Spree „angebunden“. Der dritte, Matthias Made aus Dresden, fuhr auf dem Ablöser MS Görlitz / Gröditz und später auf MS Premnitz. Wir mussten uns kennen! Zu Hause sah ich in alten Besatzungslisten nach. Und tatsächlich – hier hatten sich wieder zwei Seeleute gefunden! Ich lud Matthias zum März-Klönsnack ein. Ich möchte noch einmal meine alte Dia-Show zeigen, inklusive Äquatortaufe auf MS Görlitz und Passage New Orleans mit MS Premnitz. Fehlte noch die angekündigte Hauptattraktion des Abends – die Kosi-Show. Extra angereist aus Husum präsentierte uns Kosi einen Ausschnitt aus dem Filmprojekt „Deckshausgeschichten“. Moderne Seefahrt sollte mit unseren Fragen aus der alten Seefahrt verglichen werden. Dazu schneidet Kosi Szenen von Norberts Frachtschiffreise (Weltreise) und unseren Ausfahrten mit der „Anna“ zusammen. Eine kleine Rahmenhandlung mit Günther und Norbert auf dem Deckshaus rundet die Handlung ab. Der fertige Streifen soll etwa 90 Minuten Laufzeit haben. Das ist ein Projekt für einen weiteren speziellen Kinotag eventuell am Samstag. Lieber Kosi, der Ausschnitt brachte bereits viel Spaß und den gewünschten Lacher! Wir sehnen uns nach der Fortsetzung. Bitte mach den Film ganz schnell fertig! Ganz zum Schluss – Jürgen konnte die von mir versprochene neue Klönsnack-Zeitung austeilen – das Magazin „So war es 2011“. Dieses Mal auf extra gutem Qualitätspapier gedruckt. Begeistert wurde das Angebot der Rostocker Seeleute aufgegriffen, den Schiffssimulator der IHS Warnemünde noch in diesem Jahr zu besuchen. Ich freue mich auf den Klönsnack im Februar. Bis dahin – immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel Euer Redakteur Jochen
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