54. KiB – „I like ANNA“ - Dampferfahrt nach j.w.d. |
My dear friends, thank you for this unforgettable impressions, it was a very nice day… If you like, you can look to my photos. Here they are! Regards – your friend Wolodya E-Mail (mit 98 Anhängen!) wenige Stunden nach dem Törn am 19.Mai 2012. Ein schöneres Lob kann man nicht erhalten! Wir danken unserem Schiffsführer Michael! Kaum ausgelaufen, gerade Leuchtfeuer 1 passiert, öffnete Jürgen seine Transitlast. Er hatte einen Aquavit aus Loddin mitgebracht. „Usedomer Wikingerfeuer“ - wird nach alten Rezepturen der Fischer gebraut. Lateinisch bedeutet Aquavit „Wasser des Lebens“. Es ist ein goldgelbes hochprozentiges Gesöff unter Verwendung von Kümmel – kommt ursprünglich aus Schweden. Jürgen schwärmte davon, dass er für uns Seeleute bestens geeignet sei! Stolz präsentierte er das bunte Etikett mit dem Herkunftszertifikat Loddin. Passend zum Schnaps gab es selbstgebackenen Streuselkuchen von Doris. In Vertretung für Steffi hatte sie am Vortag am Herd gestanden. Das noch heiße Blech holte Wolodja mit dem Auto ab. DANKE Auf Höhe Treptower Park meldete sich Wolfgang Lehnert von der „Zinnwaldischen Zollkontrolle“ bei mir an. Meine neue Klönsnackzeitung wurde eingezogen. Sofort musste ich an meine Schulzeit zurückdenken. Wir waren in Zinnwald auf Klassenfahrt. Wir verlebten dort in einer Jugendherberge ein paar unvergessliche Tage. Mit der Seilbahn fuhren wir in den benachbarten tschechischen Ort Cinovec. Dazu mussten wir die „Zinnwaldische Zollstation“ passieren und Wolfgang Lehnert hatte mich damals ganz sicher kontrolliert! Unser „Schiffsversorger“ am ursprünglichen Zielhafen hatte überraschend Pleite gemacht. Michael musste auf die Schnelle ein neues Reiseziel finden. Problem, seine ANNA ist ein Eisbrecher mit viel Tiefgang. Er kann nicht überall anlegen. So schipperte er uns über den Dämeritzsee nach Erkner. Wir machten an der „Seebrücke“ von „Kellings Schifferstube“ fest. Das lag knapp j.w.d. – die Grenze zu Berlin gerade mal überfahren. Den schwarzen Balken auf der See konnte man vom Ufer aus sehen! Der Kellner sprach mich auf einen mächtigen Sonnenbrand in meinem Gesicht an. Wir Seeleute vom Klönsnack hatten, wie jedes Jahr, strahlenden Sonnenschein mitgebracht. Blauer Himmel, eine phantastische Aussicht über den Bootshafen hinaus auf den See, dazu ein kühles Bier, was für ein gelungener Ausflug. Ja und wenn man dann die richtige Back ausgewählt hatte, bekam man auch als Erster sein Schnitzel mit Spargel – an backbord, an Günthers „Rentnertafel“! Auf der Rückreise versammelten wir uns unter Deck im Salon neben dem Maschinenraum der ANNA. Der aus Hamburg angereiste Rechtsanwalt Rolf Geffken las aus seinem Buch „Seeleute vor Gericht“ vor. Er vertrat in den 80er Jahren deutsche Seeleute vor Gericht. Authentisch schrieb er seine Erlebnisse nieder. Wir hörten von einer Geschichte auf See. Ein Schiff lief vor den finnischen Inseln auf Grund. Dabei ging es um die Frage, ob der Lotse an Bord in der Pflicht war oder nur als Berater fungierte. Kapitän Ziegert erklärte uns anschließend, dass es durchaus möglich sei, die Anweisungen eines Lotsen abzulehnen, wenn der Lotse beratende Funktion hat und kein Pflichtlotse ist. Wenn der Kapitän sein Schiff in Gefahr sieht, kann er dann durchaus in Eigenverantwortung seinen eigenen Kurs wählen. Auf unseren Wunsch machte Michael im alten Rahnsdorf zum kurzen „Bunkern“ fest. Wir haben dort bei Fischer Thamm eingekauft, dem Einzigen, der in diesem Beruf auf dem Müggelsee noch tätig ist. Bei ihm bekommt man frischen Räucherfisch direkt aus dem Ofen, zum Mitnehmen oder gleich Essen. Die Zeit an Bord verging viel zu schnell. Wolfgang und Norbert saßen die gesamte Fahrt über an der Vorkante und genossen den Blick über die Back. Klönsnack ist einfach schön! Kapitän Ziegert und sein Typ IV-Mitstreiter Willi Kriebel aus Rostock waren begeistert vom ersten Ausflug mit der „ANNA“ nach Erkner. Unsere lebenslustige Heike Metz aus Dresden ist sicher bei der Eisbeinfahrt im Herbst auch wieder mit dabei. Und ich fuhr zufrieden mit meinem feuerroten Gesicht nach Hause und ließ mir die frische Makrele schmecken. Euer Redakteur Jochen
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