66. KiB – Seeunfälle und Schiffssicherheit in der Ostsee |
Kapitän Hans-Hermann Diestel hatte zu einer Powerpoint-Präsentation zu seinem gleichnamigen Buch geladen. Wir haben mal gelernt, Nautik ist, wenn man trotzdem ankommt. Heute haben wir gezeigt bekommen, wie man mit seemännischem Unverstand nicht ankommen kann. Kapitän Diestel belegte uns an verschieden Seeunfällen auf der Ostsee, dass nahe zu alle Unfälle hätten vermieden werden können, selbst der tragische Untergang der „Estonia“. Die „Estonia“ war für den eingesetzten Törn nicht seetüchtig. Über 800 Menschen sind damals in der See geblieben. An verschiedenen Beispielen erläuterte uns Kapitän Diestel, dass der Kapitän an Bord seines Schiffes für den anstehenden Törn gut vorbereitet sein muss, um in Gefahrensituationen die richtige Entscheidung zu treffen. Erste Voraussetzung sei dabei, dass er zu den Revierfahrten auch auf der Brücke anwesend ist. Jeder Kapitän habe das Recht, sich einen Lotsen zu nehmen, auch in innerlichen Seegebieten. Gegenüber der Nordsee sei die Ostsee für einen Nautiker kein problematisches Seegebiet. Selbst bei schlechter See ist sie leicht zu meistern. In seinem Buch beschreibt er, wie unnötig Schiffe auf Grund gelaufen oder untergegangen sind. Bei einer guten Seemannschaft wären wohl keine der zahlreichen Seeunfälle überhaupt passiert. Die Zeitungen an der Küste berichten sehr gerne umfangreich über die tragischen Unfälle auf der Ostsee. Das ist zu erst einmal erfreulich. Ärgerlich sei jedoch, dass man dabei einfachste seemännische Regeln unterschlägt. Der Leser gewinne schnell den Eindruck, dass es so nie gewesen sein kann. Kapitän Diestel wendet sich sehr gerne mit entsprechenden Gegendarstellungen an die jeweilige Presse. Es sei „überraschend“, dass jegliche Hinweise vom Fachmann ignoriert werden. „Seeunfälle und Schiffsicherheit in der Ostsee“ von Hans-Hermann Diestel – bestellbar über amazon.de
Ein Neuer stellte sich uns vor, 1986 bei der DSR angefangen. Nach der Wende in den 90ern fuhr er bei verschiedenen Fährlinien als Steward. Und heute ist er Steward bei Maredo in der Friedrichstraße. Ein zweiter Neuer schlawenzelte mit seinen vier kurzen Beinchen immer unter meiner Back entlang. Mit seinen treu braven Augen blickte er mich an, so dass ich schließlich nachgab. Unser Bordhund bekam die Wurst und ich den Senf. Inzwischen bringen unsere Seeleute die außergewöhnlichsten Bücher von der ehemaligen DDR-Seefahrt mit. Heute lagen drei Bücher von Siegfried Köhler auf die Back: „Die Staatssicherheit und der Fährverkehr über die Ostsee“ „Die Fährverbindung Mukran-Kleipeda: Ein Sonderbauvorhaben im Griff der Staatssicherheit“ und sein neuester Band „Der Überseehafen Rostock unter Kontrolle der Staatssicherheit“ Herausgegeben wurden die Bücher von der Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Stasi-Unterlagen. Wir sehen uns am 29. Juli, dann zum Klönen und Snacken pur! Bis dahin Ahoi – Euer Redakteur Jochen
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