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Sunday, 24. November 2024
   

11.) Wenn einer eine Reise tut...

Blue Mountains, Kangaroo Valley

 

In der Nacht wechseln wir das Bett. Ab jetzt schläft mein Seebär über dem Fahrerhaus. Wenn da zwei Personen schlafen würden, darf der hintere aber nicht mal aufs Örtchen müssen. Dann muss man zwangsweise sich über den anderen Rollen. Na der Jenige wäre dann auch wach.
Der Wecker klingelt vor dem Sonnenaufgang. Wir haben es nur 10 min zum Aussichtspunkt über die Blue Mountains. Morgens zum Sonnenaufgang spiegeln sich die Sonnenstrahlen in dem abgegebenen Dunst der Eukalyptusbäume. Das Tal ist von einer bläulichen Wolke bedeckt. Daher trägt das Gebirge auch seinen Namen.

Da ich voll erkältet bin, zum Glück keine Bronchitis, gehen wir es heute ruhig an. Zudem kennen wir uns mit der Wissenschaft des Campers noch immer nicht aus. Wie funktioniert das Wasser und Abwasser, Klimaanlage usw..

Gegen Mittag machen wir uns zu Fuß auf dem Weg. Der Campingplatz bietet einen idealen Einstieg in die Blue Mountains. Wir steigen erstmal hinab zur Mitte des Wasserfalles. Der Weg ist anders, wie gestern die gut ausgebauten Wege. Nur wenige Leute begegnen uns hier. Beim Aufstieg bewundern wir die neben den Weg hinaufragenden Felsen und den dicht bewachsenen Wald aus Eukalyptusbäumen, Palmen wo die Palmenwedel wie Farn aussieht. Oben angekommen, geht es noch zu Fuß in den Ort Katoomba. Kleine niedliche Häuser Reihen sich aneinander. Zum Teil sind die Vorgärten so dicht bepflanzt, daß der Bordstein nicht mehr erkennbar ist. Aber so eine Blütenpracht ist traumhaft.

Abends kühlt es sich rasch bis auf 10 Grad ab. Daher heisst es ziemlich früh ab in den Wohnwagen und den Heizlüfter an. Mit der eingebauten Heizung kommen wir noch immer nicht klar.

Am nächsten Morgen geht es auf nach Kangaroo Valley. Inzwischen hat sich mein Seebär an das Fahren mit dem ungewohnten Wohnmobil gewöhnt. Ich wäre wahrscheinlich schon irgendwo gegen gerauscht. Viel zu häufig gebe ich den Hinweis fahre rum, rum. Das dieses Gefährt aber einen über 7m langen Schwanz hinterm Fahrerhaus hat, bedenke ich das nicht. Ist nun mal kein Smart.
Die Gegend wird erst vom Wald lichter. Auf der Straße die bei uns eine Autobahn wäre, gibt es noch links einen Fahrraweg. Ein Rennrad überholen wir auch. Danach fahren wir durch Straßen wo sich riesige Rinderfarmen befinden. Soweit wie das Auge reicht sieht man die Weiden mit Tieren, Wasserlöchern und den unterschiedlichen Farmhäusern. Manche Grundstücke sind von Baumhohen Hecken begrenzt. Gleich darauf fahren wir wieder in ein Stückchen Wald. Es kommt ein Straßenschild mit einem Hinweis auf einen Wasserfall. Wir halten an und gehen zu Fuß den Hinweisschilder zum Wasserfall 150 m nach. Was sich da uns bot können wir kaum glauben. Vor 5 min fuhren wir noch durch die Weidelanschaften der Farmen und jetzt stehen wir an einer unheimlich tiefen Schlucht mit einem großen Wasserfall. Wir sind wieder mitten im Gebirge.

Jetzt sind es nur noch 20 km bis zu unserem nächsten Campingplatz. Der ist frei, ohne Kosten. Vorher machen wir noch einen Abstecher nach Kangaroo Valley. Dieser Ort ist bekannt für seine sehr alte schöne Brücke. Dort gibt ein Feriecamp mit allen Schnick Schnacks von Bungalow bis Camping. Zu dem wollen wir nicht.

Wir finden den Weg zu unseren freien Campingplatz. Dieser hat nur WC und Müllplätze zu bieten. Sonst keinen Luxus wie Strom oder Duschen. Auf den Weg dahin stehen an der Straße Warnschilder. Vor was denn eigentlich wird hier gewarnt? Das Tier könnte ein Biber oder Ratte darstellen. Wir fahren auf den recht großen Campingplatz mitten in der puren Natur am Fluss.
Da sitzt das Tier vor dem die Straßenschilder uns warnten, auf der Wiese. Ruhig, von nichts beeindruckend, frisst es das Gras. Es lebt in Erdhöhlen und trägt den schönen Namen Wombat. Sie sehen für ihre doch recht große Größe niedlich aus. Wie Meerschweinchen in Übergröße.

Nachdem wir unserem Stellplatz in der Nähe des Flusses gefunden hatten, erkundeten wir den Platz. Es begegneten uns noch einige dieser uns unbekannten Tiere. Ihre Höhlen haben sie mitten auf dem Platz. Am anderen Ende des Platzes hüpfen Kängurus über den Platz. Leider zu weit weg.
Als die Nacht einbricht, sitzen wir noch draußen und genießen den Sternenhimmel. Ansonsten ist es stock finster. Auf einmal hören wir Kaugeräusche. Die Taschenlampe offenbart uns unseren neugierigen, wieder sich von nichts störenden Gastes. Ein Wombat steht zwischen unseren Stühlen und frisst ruhig das Gras.

Mein Seebär schläft bereits in seiner Koje, als der Wohnwagen anfängt zu wackeln. Dazu komisch schabende Geräusche. Ich gehe mit Taschenlampe um unseren Wagen. Wieder ist der Besucher ein Wombat. Nach gutem Zureden streift es fast mich noch, als es dann seinen Weg sucht.

Denkste die Nacht wird noch ein Erlebnis für uns. Immer wieder werden wir von Kratzgeräuschen am Wagen oder unter dem Wagen geweckt. Irgendwie scheint genau unser Wohnmobil was anziehendes zu Haben. Wir laufen Beide mit Taschenlampen um den Wagen und schauen auch darunter. Nichts besonderes, außer diese Grasfressenden Wombats. Wir denken so an die Geschichten daheim von den Mardern.

Am Morgen sehen wir, daß genau neben unserem Tisch angefangen wurde eine Höhle zu graben. Der Sand spritzte bis auf dem Tisch. Von dem anscheinend Nacht aktiven Tiere ist weit und breit keines mehr zu sehen. Außer ihre frischen Kothaufen überall um und unter unserem Wagen. So sieht es bei keinen anderem Stellplatz aus.

Heute wollen wir zurück zu dem Wasserfall, an den wir gestern gestoppt hatten. Hier wollen wir wandern gehen. Allerdingst bei über 30 Grad und unseren Erkältungen eine kleine Herausforderung. Die Landschaft ist genauso beeindruckend wie in den Blue Mountains. Allerdingst der gestern noch Wasser tragende Wasserfall, hat heute so gut wie kein Wasser. Wir laufen über einen Fluss ohne Wasser.

Auch an den Seen wo wir vorbeifahren, sieht man das diese schon mal mehr Wasser hatten. Wir suchen uns einen neuen Campingplatz. Unsere Route führt zu einem Ort, wo auch eine Zippline angeboten wird. Da wollen wir morgen hin. Campingplätze gibt es hier in der Gegend keine, außer dieser mit diesen Wombats. Auf noch so eine Nacht würden wir gerne verzichten wollen.

Also 7 km von der Zippline entfernt, ist ein ganz kleiner Zeltplatz, mit 6 Stellplätzen für Zelte. Wir mit unserem Ungetüm parken da frech auf einen Stellplatz ein. Bis zum Abend kommen die Pkw's mit ihren Zelten. Zum Glück brauchen wir nur den Stellplatz. Ein Wächter kommt auf seinem Fahrrad nach dem Rechten schauen. Wir werden nicht weg geschickt. Der Platz ist nicht für solche Camper gedacht.
Auch hier befindet sich gleich ein Fluss und ein daraus entstandener Naturpool. Das Wasser ist eisig, aber sehr erfrischend. In der Nähe entdecken wir noch einen kleinen Wasserfall mit reichlich Wasser. Unterhalb befindet sich wiederum ein Naturpool.


Den richtig großen Carrigtons Fall vermute ich hinter einer Breiten Stelle eines breiten Flüssen. Hier baden auch einige Personen. Eine junge Männergruppe steht auf einen Felsen. Für mich sieht es so aus das die Jungs genau am Rand des Wasserfalles stehen mussten.

Da die Dämmerung schon einsetzte wollte mein Seebär zurück. Ich entdeckte einen mit Geländer abgegrenzten Aussichtspunkt auf der anderen Seite des breiten Flusses. Der ist nicht Tief wegen der Felsen im Wasser aber rutschig. Nach einiger Überzeugung folgte er mir durch den Fluss. Immer wie Schlittschuh fahren, schön flach über die Felsen.
Die tolle Aussicht die wir dann dafür bekamen, war unglaublich.

Die Jungs standen tatsächlich am Abgrund. Leider wurde der Himmel nicht heller, den Weg außen herum kannten wir nicht und hier ist auch nur die pure Natur. Weit und breit kein Haus. Taschenlampen waren nur im Handy dabei. Also hieß es für mich, so wie wir hierher gekommen sind, geht es auch zurück, durch den Fluss. Meinen Seebären konnte man es ansehen, wie erleichtert er war, auf der andern Seite des Flusses wieder angekommen zu sein.

Über dem Knöchel durfte ich mir noch einen Blutigel entfernen.
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