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13.) Wenn einer eine Reise tut... |
Penguin Island Die Entfernungen sind hier einfach nicht zu unterschätzen. Mein Seebär meinte nur: Auf dem Navigator ist bereits Melbourne zu sehen, da kann es doch gar nicht mehr soweit sein. Leider musste ich ihm diese Illusion ganz schnell nehmen. Ich zeigte ihm anhand einer Karte aus Papier die tatsächliche Entfernung. Heute ist auch regnerisches Wetter, um so mehr ein Grund jetzt zügig Richtung Melbourne zu fahren. Als wir losfahren, sind wir die ersten 90 km allein auf der Straße. Weder ein Ort noch ein Auto kommt vorbei gefahren. Ich frage mich, wie es bei dieser kaum befahrenen Straße zu soviel Wildtiertote auf der Straße kommen kann? Allerdings laufen vor unserem Camper auch mehrfach Kängurus über die Straße. Ansonsten sieht man außer den Nutztieren auf dem weiten Weideland keinen Menschen auf den Farmen. Wir fahren durch einen abgebranntn Wald. Bereits neue Pflanzen sprießen zwischen dem verbrannten Gehölz. Mein Seebär braucht eine Ruhepause. Nach 20 min Schlafen möchte ich weiter. Nach einen kurzen Hin und her entscheide ich mich meinen Zündschlüssel zu nehmen und das Ding ohne Rückwärtskamera zu wenden und ab geht die Fahrt. Macht eigentlich Spaß, wenn man den Dreh raus hat, mit den Großen zu fahren. Glücklich schien da Jemand über meine Entscheidung nicht zu sein. Nach einer Weile kam er nach vorne und bat mich anzuhalten, um weiter zu fahren. Jedenfalls habe ich nichts auf der Strecke mitgenommen. Zu schnell war ich auch, wie immer. Die 110 km/h hatte ich schnell auf den Tacho. Ich wollte den Ziel näher kommen. Mit dem Internet ist es hier schwer, nicht jeder Stellplatz verfügt über WiFi. Wenn wir Glück haben finden wir unterwegs freies WiFi. Wie gestern im alten Parlament und im Museum. Wir schaffen es nur bis 90 km vor der Pinguininsel. Der zu bezahlende Stellplatz ist weit und breit der Einzige in der Gegend. Er ist der schlechteste und teuerste Platz von allen wo wir bisher genächtigt haben. Außer uns sind nur Dauercamper hier. Kein WiFi, Grillplatz wieder verkeimt und sollte man noch zusätzlich bezahlen. So musste diesmal im Camper gegrillt werden. Es sind in der Nacht weniger als 10 Grad. Wir sind froh über den zusätzlichen Heizlüfter. Das eingebaute Kombigerät Klima/Heizung scheint nicht funktionsbereit zu sein. Jedenfalls bringt das Ding weder kalte noch warme Luft raus. Ab geht es zum Philipp Island. Dort als erstes einen Stellplatz sichern, ehe wir uns auf Entdeckungstour begeben wollen. Dies klappte diesmal. Jetzt werden nur noch die Tickets für die Pinguin Parade benötigt. Das läuft lustig ab. Bei unserem ersten Wunsch einer Ticket Variante, werden gleich drei durchgestrichen. Auch unserem Wunsch. Bei der nächsten Wunschäußerung die nächsten drei. Also blieben zwei von acht Varianten übrig. Preiswert oder Preisintensiv mit Ranger. Wir entschieden uns für die letztere Variante. Wir wollen von dem Spektakel was sehen. Wir fahren schon mal bis an die Inselspitze hinter der täglichen stattfindenden Pinguinparade. Hier lernen wir mal die Macht des Wassers kennen. Die See sagt uns anhand der Wellenköpfe, wir haben heute eine Windstärke von nur 4 bis 5. Aber trotzdem türmt sich das Wasser zu riesig mächtigen Wellen auf. Diese schlagen dann über die großen Felsen. Hier hätte kein Mensch in Seenot die Chance unbeschadet an Land zukommen. Auf dem vor uns im Wasser liegenden Steinplatte könne man hunderte von Seehunden sehen. Heute ist hier keiner. Gegen 16:30 kommen wir bei dem Gelände wo die Pinguinparade stattfindet an. Wie überall auf der Welt, wo touristische Attraktionen sind, befindet sich hier eine riesige Eingangshalle mit Restaurant und Shop. Um die Zeit von der Parkplatzseite noch geschlossen. Allerdingst vor der Rückseite zum Wasser hin befindet sich noch ein zur Zeit offener Weg. Dieser führt zum Beach runter. Der Zugang zum Shop ist offen. Logisch. Es sind die selben Wege, die wir ein paar Stunden später zur Pinguin Parade gehen werden. Jetzt befinden sich noch einige Surfer im Wasser. Ansonsten ist kein Mensch hier. Unvorstellbar, das hier zum Sonnenuntergang tausende Pinguine von der täglichen Nahrungssuche Heimkehr sollen. Die Tribünen können wir schon mal uns ansehen. Der Vorteil vom Camper ist, man hat alles bei. So können wir noch ganz in Ruhe Abendbrot auf dem Parkplatz essen. Uns dick mit 2 Hosen und 3 Jacken schön einmurmeln ehe es losgeht. Unsere Rangerin nimmt uns im Empfang. Wir erhalten jeder ein Fernglas. Nachdem wir noch einige Infos über die Pinguine bekommen haben, gehen wir auf die gesonderte Tribüne für die drei Rangegruppen. Wir bekommen einen Platz im der ersten Reihe. Die Sonne geht unter und das Spektakel geht los. Die kleinsten Pinguine der Welt kommen in Gruppen aus dem Wasser und flitzen watschelnd über den Strand. In Gruppen sind sie geschützter vor den Vögen. Immer wieder erscheint eine neue Gruppe und bot uns das selbe Schauspiel. Das ganze dauerte ca. 30 min. Der künstlich angelegte Weg zum Gebäude wurde unterhalb ausgeleuchtet. Nun konnte man sehen, daß diese kleinen Pinguine teilweise noch einen Weg bis hinauf zum Gebäude zu ihren Nestern zurücklegen. Einfach erstaunlich. Im Verhältnis zu unseren Beinen, ist das Wort Marathon gerechtfertigt.
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