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Monday, 25. November 2024
   

22.) Wenn einer eine Reise tut...

Aufsteigen auf die Conti Paris, Sydney,

Aufstieg 24.11.2018 

Wir beginnen den Tag sehr ruhig. Erst nach 11.30 Uhr sollten wir den Agenten kontaktieren. Er meldete sich bereits vorher, mit der Mitteilung die Conti Paris läuft heute in den Hafen ein. Da wir fest von Ausgehen, dass wir heute nicht mehr Auslaufen, melden wir uns erst gegen 18.00 Uhr an. So können wir uns noch den Hyde Park mit dem Anzag War Memorial, St. Mary´s Cathedrale ansehen. Danach fahren wir auf die Aussichtsplattform des Sydneys Towers. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über Sydney und Umgebung. Direkt neben dem Airport befindet sich der Containerhafen. Ein Blick durch ein Fernglas verriet mir den vermutlichen Liegeplatz der Conti Paris. Mal sehen ob ich Recht behalte?
Nun laufen wir zum Opernhaus, wo an diesem Wochenende ein Tanzfestival stattfindet. Es ist  Festival von verschiedenen indianischen Tänzen. Interessant. Zum letzten Mal werfen wir noch einen Blick auf die Harbour Bridge, bevor wir uns von der
Innenstadt von Sydney verabschieden.
Ein Taxi bringt uns bis an den Gate-Eingang im Containerterminal. Auf einem Parkplatz befindet sich ein Drehkreuz mit einem Klingelknopf. Daraufhin kommt ein Mann, der über den Sprechfunk am Klingelknopf unsere Namen und Reisepassnummern durchgibt.
Sesam öffne dich, und wir wurden in den Hafen hinein gelassen. Dahinter wiederum gibt es einen Rufknopf für den Bus. Hier ist es strengsten untersagt nur einen unerlaubten Schritt zu tätigen. Der Bus bringt uns bis zur Gangway unseres Schiffes.
Wir sind erleichtert, dass ein Phlippino uns begrüsst. Ich hatte eigentlich mit anderen Nationalitäten auf dem Schiff gerechnet. Da es uns ja bereits seit Jahren schon bekannt ist, das die Philippinos zu teuer sind. Seeleute aus Indien und Sri Lanka kosten wesentlich weniger.
Bereits auf dem Upperdeck empfängt uns der zweite nautische Offizier (Philippino) nimmt unsere Reisepässe ab. Unsere 40 qm Kammer, bestehend aus Bad, Schlaf- und Wohnzimmer befindet sich wie immer im F-Deck (von oben: Peildeck, Bruecke, G-Deck, F-Deck). Es gibt 2 Passagierkabinen auf dem Schiff. In der anderen Kabine reist ein 77 jähriger aus Braunschweig kommender Mann, wie wir, von Sydney nach Singapur. Diese beiden Kabinen haben leider keine seitlichen Aussenfenster. Wir wohnen auf einem Deck mit dem Chiefmat (1. Nautische Offizier, Rumänien) und den 2. Ing (kommt nach dem Chief (Chef der Maschine), ein Philippino).
Es hier etwas anders, als auf unseren anderen 5 Reisen. In der Crewmesse, wo sonst das Bordleben der Mannschaft sich abspielt, ist keine Person drin. O.K., sie können an Land sein. Aber wiederum die Offziersmesse auf dem E Deck, wo wiederum bei dem anderen Reisen niemand war, trafen wir auf Philippinos und den anderen Passagier. Ein weiterer Deutscher Seemann wartete auf seine Abholung.
Dieser berichtete uns, dass er eigentlich für die NSB von Land aus arbeitet, er aber einen 4 wöchigen Einsatz hier hinter sich hat. Es sind zusätzlich 8 Deck Fitter an Bord. Daher die hohe Anzahl von 30 Mann Besatzung. Das Schiff hat starke Probleme mit Rost. Die Halterungen für die Laschung der Container sind durchgerostet. Sie sollen die kaputten Stellen raus brennen und neue Stahlplatten wieder rein zu schweissen. Noch konnten wir uns kein direktes Bild von dem Schiff machen. Der kleine Bereich den wir bisher sahen, lässt uns bereits vermuten, dass dieses Schiff bereits bessere Tage gesehen haben muss.

25.11.2018
Die erste Nacht verlief etwas unruhig. Fleissig wurde die Ladung gelöscht. Als wir ankamen war die Sicht aus unseren Fenstern von Containern blockiert. Jetzt konnten wir frei nach vorne sehen.
Das Landgangsende wurde vom rumänischen Kapitän auf 18.00 Uhr festgelegt. Ich habe mich hier in Australien in ein Getränk verliebt. Da würde ich gerne ein paar Flaschen für die Überfahrt mit nehmen. Ausreichend Zeit haben wir ja noch. Mit einer Kopie unseres Reisepasses bewaffnet treten wir unseren Landgang an.
Ein bisschen Kultur musste auch noch sein. So besichtigten wir noch Bare Island. Das im Jahre 1880 erbaute Fort war bis 1908 in Betrieb. Es liegt dem Hafen vorgelagert. Wir kehren mit einen Karton Ginger Beer (alkoholfrei) im Gepäck auf das Schiff zurück.
Das Auslaufen wurde auf 0:30 Uhr verlegt. Auf unserem Deck wurde es auf einmal mächtig unruhig. Ständig liefen irgendwelche Leute hin und Her. Vor der Kabine des 2. Ing standen der Kapitän, Chief und Chiefmate. Der intensive Geruch von Tigerbalsam lies bereits vermuten, dass der 2. Ing ein körperliches Problem hatte. Da die ärztliche Versorgung im Hafen nicht ausreichte, wurde ein Rettungsdienst gerufen. Auf See befindet sich kein Arzt an Bord. Es wurde entschieden, dass der 2. Ing ins Krankenhaus nach Sydney gebracht wird. So schrumpft die Musterrolle auf 31 Personen.
Diese setzt sich jetzt wie folgt zusammen:
Rumänien: Kapitän, Chiefmate, 4 Deckfitter, 2 OS
Lettland: Chief
Philipinien: 2. Und 3. Nautischer Offizier, Elektriker, Bootsmann, 2 Decksfitter, 3 OS (Seemann an Deck), 2 AB (Matrosen), Fitter Maschine, Oiler (Maschine), 2 Wiper (Maschine), Koch und Steward
Sri Lanka: Deckfitter
Germany: 3 Passagiere
Da kommt eine sehr bunte Mischung zusammen.
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