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Thursday, 21. November 2024
   

146.Klönsnack Ankergeschichten der Seeleute

146. Klönsnack

Ankergeschichten


Ein gutes Dutzend Seeleute, verteilt auf zwei Backs, saß wieder bei schönem Wetter vor dem Marinehaus.

Wie immer wurden zunächst in individuellen Gesprächen allgemeine Neuigkeiten ausgetauscht, in dieser unruhigen Zeit kein Wunder.

Da ist es schon wichtig, dass der Grund unseres Treffens nicht verloren geht – Klönsnack mit Erinnerungen an unser Seemannsleben. Aber auch diesmal fehlte es nicht an einer Initialzündung: Karl-Heinz, Henning und ich wussten amüsante Geschichten über das Ankern zu erzählen, wie z.B. einer vergaß, die Ankerkette im Kettenkasten anzuschäckeln, und nach dem Kommando „Laß´ fallen Anker” pflichtschuldigst zu melden wusste: „Letztes Glied auslaufend passiert!”. Alles blamable Vorkommnisse für gewisse Seeleute…

Aber wie immer löste eine Episode die andere ab, und da wir u.a. als „Stocker” zusammensaßen, tauschte man sich etwa über den bangen Zustand aus, wenn beim starken Stampfen des Schiffs die Maschine durchzugehen drohte, aber man alles im Griff behielt. Auch so erinnerten wir uns alte Typ-4-Fahrer an die beeinträchtigten Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord insbesondere in den Tropen, wenn im Maschinenraum 50-60 °Celsius herrschten, es eine Klimaanlage auf dem Schiff noch nicht gab und man sich bei dem Höllenlärm nur Watte in die Ohren stopfen konnte.

Andere wieder erzählten Erlenbisse bei ihren ersten Landgängen im Westen, die Reeperbahn eingeschlossen. „Hör´auf Deine Frau, gehe nicht in die Königinbar…”

Ich selbst wusste von meinem als Ingenieuroffiziersschüler befohlenen Dienst auf der „Wilhelm Pieck“ zu berichten, die zeitweise als Schulschiff den Seestreitkräften zugeordnet wurde.

So verging die Zeit dieses Klönsnacks wieder wie im Fluge, von dem Wachtel zusammenfassend einzuschätzen wusste: „Wir haben über Gott und die Welt geredet“…

Unser Aufenthalt im Marinehaus war natürlich wieder angenehm, weil Michas Stewardessen uns alte Dampferhalunken liebevoll und aufmerksam bewirteten.

Nun hoffen wir, dass sich bei den nächsten Treffen wieder manch früherer Teilnehmer einfindet.


Damit ahoi!

Euer Boris

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